B12 IST NICHT GLEICH B12!
Eine biologisch aktive Form ist das Methylcobalamin (2). Es ist verantwortlich für die Umwandlung von Homocystein zu Methionin. Fehlt Methylcobalamin dem Körper, führt das durch die enge funktionelle Verknüpfung zu einer Beeinträchtigung des Folsäure-Stoffwechsels und somit zur Störung der Blutbildung.
Adenosylcobalamin (2) ist die zweite biologisch aktive Form und ist entscheidend für die Umwandlung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA. Fehlt Adenosylcobalamin kann die Folge eine Bildung unphysiologischer Fettsäuren sein. Diese können sich dann in Nervenscheiden einlagern („neuronale Lipide“) und bei B12-Mangelzuständen Störungen des Zentralnervensystems bedingen.
Zuletzt gibt es noch eine Speicherform, das Hydroxocobalamin. Das ist eine stabile und physiologisch relevante Zwischenform, die in die beiden aktiven Metaboliten umgewandelt werden kann.
Cyanocobalamin ist eine synthetisch hergestellte B12-Form, die vom Körper in die biologisch aktive Formen Adenosylcobalamin und Methylcobalamin umgewandelt werden muss. Es ist preisgünstig in der Herstellung, stabil gegen äußere Einflüsse und wird häufig in Tablettenform dargereicht. Zu den detaillierten Funktionen der biologisch aktiven Formen siehe „Aufgaben von Vitamin B12 im Körper“.
QUELLEN:
(1) Obeid R, Fedosov SN, Nexo E. Cobalamin coenzyme forms are not likely to be superior to cyano‐and hydroxyl‐cobalamin in prevention or treatment of cobalamin deficiency. Molecular nutrition & food research. 2015 ;59(7):1364-72.
(2) Herold G. Innere Medizin 2014: eine vorlesungsorientierte Darstellung; unter Berücksichtigung des Gegenstandskataloges für die ärztliche Prüfung; mit ICD 10-Schlüssel im Text und Stichwortverzeichnis. Eigenverl.; 2014