EISENMANGEL
Eisen ist die Bindungsstelle für Sauerstoff im roten Blutfarbstoff. Fehlt es an Eisen, fehlt es auch an Sauerstofftransportkapazität. Die Folge sind Atemnot bei Belastung, Leistungsschwäche, Herzrasen und Herzstolpern und Müdigkeit. Interessant: Weil die Blutbildung so wichtig ist, zeigt sich ein Eisenmangel hier übrigens als letztes Symptom. Die anderen eisenabhängigen Prozesse können schon lange vorher gestört sein.
Viele Prozesse des Immunsystems (Funktion von T-Zellen und Makrophagen) hängen von einer ausreichenden Eisenversorgung ab. Infektanfälligkeit tritt daher bei Eisenmangel häufig auf.
Ein reduziertes sexuelles Verlangen bei Eisenmangel wurde beschrieben.
In den Kraftwerken der Zelle, den sogenannten Mitochondrien, laufen viele chemische Reaktionen ab, um Fette und Kohlenhydrate in ATP, die Energiewährung der Zelle, umzuwandeln. Um diese chemischen Reaktionen geregelt ablaufen zu lassen bedarf es Enzyme, die wiederum eisen-abhängig sind.
Die Bildung von Hormonen, also Botenstoffen im Körper ist in vielen Fällen abhängig von Eisen. Schilddrüsenhormon, das zum Beispiel für die Gewichtsregulation und den Stoffwechsel wichtig ist, oder auch Dopamin, das bei ADHS eine Rolle spielt, werden eisenabhängig hergestellt.
Die Herstellung von Kollagenfasern Typ I und III bspw. in hochbelasteten Sehnen von Sportlern, Haut, Haaren, Schleimhäuten sowie Finger- und Fußnägeln sind abhängig von Eisen.
Auch in der Muskelzelle muss der Sauerstoff für die Zellatmung transportiert werden. Ähnlich dem Hämoglobin zum Sauerstofftransport im Blut gibt es Myoglobin für den Sauerstofftransport im Muskel. Auch hier spielt das Eisen als Bindungsstelle eine entscheidende Rolle und erklärt warum Eisenmangel zu rascher muskulärer Ermüdbarkeit führt.
Schwäche, Schwindel, Fatigue, aber auch dementielle Symptome und depressive Verstimmungen sind typische Symptome eines Eisenmangels.