EISENMANGEL
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Erkrankungen des Darmes. Während der Morbus Crohn den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen kann, ist die Colitis ulcerosa eine Erkrankung des Dickdarms. Beide Erkrankungen führen zu einer Schädigung der Darmschleimhaut, die Ihre Funktion dann nicht mehr ordnungsgemäß wahrnehmen kann. Der Dickdarm befindet sich am Ende des Verdauungstraktes und ist insbesondere für die Wiederaufnahme von Wasser und Salzen aus dem verdauten Nahrungsbrei verantwortlich. Eisen wird vor allem im Dünndarm resorbiert, so dass sich insbesondere bei der Colitis ulcerosam aber auch beim M. Crohn die Frage stellt, warum es überhaupt zum Eisenmangel kommt.
Der Grund liegt in der chronisch-entzündlichen Systemerkrankung selbst. Diese betrifft nicht nur den Darm, sondern führt in der Leber zu einer Ausschüttung von Hepcidin. Hepcidin verhindert den Weitertransport von Eisen aus der Darmscheimhaut, wo es durchaus noch aufgenommen wird, in den Blutkreislauf. So ist zu erklären, dass Eisentabletten kaum aufgenommen werden. (1)
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Eine 2014 veröffentlichte Studie aus Deutschland (2) zeigte, dass nur 50 % der Patient mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung und einem Eisenmangel Eisen erhalten. Von den 50 % erhält nur eine Hälfte Eiseninfusionen, die anderen werden mit schlecht aufzunehmenden Tabletten versorgt. Somit erhalten nur 25 % Darmerkrankten mit Eisenmangelanämie die Eiseninfusion, die Sie eigentlich bräuchten.
QUELLEN
(1) Bregman DB, et al. Hepcidin levels predict nonresponsiveness to oral iron therapy in patients with iron deficiency anemia. Am J Hematol 2013;88:97-101
(2) Blumenstein I, et al. Current practice in the diagnosis and management of IBD-associated anaemia and iron deficiency in Germany: The German AnaemIBD Study. J Crohn‘s Colitis 2014;8:1308-14