Ältere Menschen

EISENMANGEL

Epidemiologsiche Studien zeigen, dass etwa 10-30 % der Menschen über 60, und vor allem über 80 Jahre, unter einer Anämie leiden, bei der oft Eisenmangel die entscheidende Rolle spielt.

So verwundert kaum, dass zahlreiche Symptome und Erkrankungen, die gehäuft in höherem Lebensalter auftreten, mit Eisenmangel in Zusammenhang stehen. Derartige Zusammenhänge bestehen zum Beispiel für:

  • Restless legs-Syndrom
  • Depression, Niedergestimmtheit 
  • Abnahme der psychischen Leistungsfähigkeit
  • Müdigkeit, Schwäche

Insbesondere Müdigkeit, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und Muskelkraft sind bei Menschen jenseits des 65. Lebensjahr mit Blutarmut ein typisches Problem. Epidemiologische Studien zeigen aber auch weitere Erkrankungen bei älteren Menschen, die gehäuft im Zusammenhang mit Eisenmangel auftreten:

  • Herzerkrankung bei Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Erhöhte Sterblichkeit

Eisenzentrum Hannover, Praxis Dr. Matthias Marquardt, Risikogruppe: Ältere Menschen

Warum ältere Menschen so anfällig für einen Eisenmangel sind hat indes mehrere Gründe:

  • Die Ernährung. Mit abnehmendem Appetit und geringerem Geschmacksvermögen nimmt die Nahrungsvielfalt und damit oft auch die Mikronährstoffzufuhr ab. 
  • Medikamente wie ASS/Aspirin, die bei der im Alter öfter verkommenden Gefäßerkrankung eingesetzt werden, führen zu schleichenden Eisenverlusten.
  • Im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen gibt es eine schleichende Entzündungsreaktion mit erhöhten Hepcidinspiegeln im Körper, die die Aufnahme des Eisens im Magendarmtrakt hemmt. (1) Eine Studie von Price et al. (2) zeigte dann auch, dass eine Blutarmut bei weniger als der Hälfte der älteren Patienten durch die Gabe von therapeutischen Eisenmengen behandelt werden konnte. In den anderen Fällen waren Nierenerkrankungen, bösartige Erkrankungen oder unklare Einflussfaktoren für die Blutarmut verantwortlich.

Eisenwerte kontrollieren.


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Insgesamt scheint der Eisenbedarf der älteren Bevölkerung also in vielen Fällen erhöht. Eine Kontrolle des Eisenstatus, die über die bloße Bestimmung eines Blutbilds hinausgeht, sondern auch Ferritin, Transferrinsättigung und Infektwerte beinhaltet, ist angezeigt um typische Altersbeschwerden zu verzögern und lindern. Hierfür können Eisentabletten oder je nach Resorptionsfähigkeit auch Eiseninfusionen eingesetzt werden. 


QUELLEN

(1) Susan J. Fairweather-Tait,⁎ Anna A. Wawer, Rachel Gillings, Amy Jennings, and Phyo K. Myint , Iron status in the elderly; Mech Ageing Dev. 2014 Mar; 136-137(100): 22–28. doi: 10.1016/j.mad.2013.11.005

(2) Price E.A., Mehra R., Holmes T.H., Schrier S.L. Anemia in older persons: etiology and evaluation. Blood cells Mol. Dis. 2011;46:159–165.