EISENMANGEL
1. Rotes Blutbild
2. Transferrinsättigung = Beladung des Transporteisens
3. Ferritin = Der Speichereisenwert
4. CRP = Entzündungswert
Manifester Eisenmagel | Latenter Eisenmangel | Funktioneller Eisenmagel | |
Hb | ↓ | ↔ | ↓ |
MCH | ↓ | ↔ | ↓ |
Ferritin | ↓ | ↓ | ↔↑ |
Transferinsättigung | ↓ | ↔ | ↓ |
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FORMEN DES EISENMAGELS
Es mangelt dem Körper an Eisen. Dies wird bei ausgeprägtem Mangel besonders an der Blutbildung deutlich, da für die Bildung von roten Blutkörperchen, die den roten Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten, Eisen erforderlich ist. Fehlt es an Eisen, fehlt es auch an rotem Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen. Das rote Blutbild verändert sich in charakteristischer Weise: Die roten Blutzellen werden weniger, kleiner und beinhalten weniger Blutfarbstoff. Die Beladung des Transporteisens (Transferrinsättigung) und des Speichereisens (Ferritin) sind vermindert. Die „red bloodcell distribution width”, ein Maß für die Ungleichmäßigkeit der Größe von roten Blutzellen, ist bei Eisenmangel erhöht.
Bei einem latenten Eisenmangel ist das Speichereisen vermindert. Man misst Ferritinwerte von weniger als 30 µg/l. Es sind aber keine Auswirkungen auf die oben genannten Werte des roten Blutbildes festzustellen (Hb, MCV und MCH normal). Somit liegt bei latentem Eisenmangel in der Regel keine Blutarmut vor, andere Symptome des Eisenmangel-Syndroms wie Müdigkeit und Infektanfälligkeit treten allerdings auch bei latentem Eisenmangel auf. Wird jedoch nur ein „rotes Blutbild“ angefertigt, so ist der Eisenstatus nicht sicher zu beurteilen. Hierfür muss der Ferritinwert zusammen mit dem CRP gemessen werden.
Ein Sonderfall ist der sogenannte funktionelle Eisenmangel. Dabei sind die Eisenreserven des Körpers wohl noch gefüllt, der Körper kann das Eisen aber nicht wie erforderlich bei der Blutbildung verwenden. Dies geschieht beispielsweise bei einer mit dem Medikament Erythropoetin gesteigerten Blutbildung, weil das Speichereisen nicht schnell genug mobilisiert werden kann. Demgemäß sind die Ferritin-Werte, also das Speichereisen, im Blut normal, mitunter sogar erhöht. Diese Situation tritt regelmäßig bei nierenkranken Patienten sowie Tumorpatienten auf, weshalb zur Erythropoetingabe zusätzlich Eiseninfusionen verabreicht werden.