WIE VIEL BRINGEN SIE WIRKLICH?
Rote Beete und Rotwein werden im Volksmund gerne als Eisen reich und als Förderer der Blutbildung angesehen. Insbesondere Rote Beete wird schon lange als natürliches Medikament genutzt. Es gibt Untersuchungen, dass dies schon auf die Römer zurück zu führen ist.
100g Rote Beete enthalten ca. 0,9 mg Eisen. Mit einer Verzehrmenge von 200 g erreicht man also 1,8 mg und 15 % des empfohlenen Tagesbedarfs. Das ist nicht besonders viel. Schon Kürbiskerne liefern mit 4,8 mg auf 100 g ein Vielfaches an Eisen. Hinzu kommt, dass man bei diesen Angaben grundsätzlich vorsichtig sein muss, da die Richtwerte nicht zwischen pflanzlichem und tierischem Eisen unterscheiden. Da pflanzliches Eisen in Form von dreiwertigem Eisen vorliegt, muss dieses im Darm vor der Aufnahme erst zu zweiwertigem Eisen reduziert werden. Hierbei helfen Vitamin C haltige Lebensmittel wie zum Beispiel Orangen, Brokkoli oder Paprika. Die Rate des im Blut ankommenden Eisens bleibt aber deutlich geringer als bei tierischem Eisen.
Ein weiteres Problem bei der Deckung des Eisenbedarf durch Rote Beete ist die Beeinflussung durch andere Bestandteile des Gemüses. So enthält Rote Beete auch Oxalsäure, welche das Eisen im Darm bindet. Die entstehende Verbindung ist für den Darm schlecht zu resorbieren. Oxalsäure ist außerdem in (reifem) Spinat und Kakao enthalten, wobei insbesondere Kakao wesentlich mehr Eisen (sage und schreibe 51mg/100g) liefert als Rote Beete.
Zwar zeigte sich in einer kleineren Studie, dass der Konsum von Rote Beete Saft diese Eisenversorgung unterstützt. (1) Insgesamt ist Rote Beete aber eher kein ideales Lebensmittel, um einen Eisenmangel zu behandeln oder zu verhindern.
Studien zeigen die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, die die Gefäße schützt. (2) Des Weiteren fördert sie bei Sportlern den Blutfluss während der Belastung, verzögert die Ermüdung und sorgt für eine stärkere Muskelkontraktion. (3)
Und der Rotwein? Auf der einen Seite enthält er mit 0,5 mg Eisen pro 100 ml für Getränke zwar verhältnismäßig viel Eisen im Vergleich zu anderen Lebensmitteln aber ziemlich wenig. Auf der anderen Seite sorgen aber das enthaltende Tannin und die Polyphenole zu einer Eisenbindung und somit zu einer deutlich erschwerten Aufnahme des Eisens. Der entstehende Tannin-Eisenkomplex verhindert nämlich die Aufnahme des Eisens im Darm. (4)
QUELLEN
(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6089218/pdf/nihms-984201.pdf
(2) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4425174/pdf/nutrients-07-02801.pdf
(3) www.mdpi.com/2072-6643/9/1/43, www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29995952
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3975569