BEI EISENINFUSIONEN
Die Sicherheit bei Eiseninfusionen beginnt mit der richtigen ärztlichen Indikationsstellung nach entsprechenden Voruntersuchungen. Aber auch die Auswahl des Eisenpräparates ist wichtig, da Risiken und Nebenwirkungen verschiedener Eisenpräparate ganz unterschiedlich sind.
Dr. Marquardt verwendet die bezüglich Nebenwirkung sicherste Eisen (III)-Sucrose-Verbindung, die weltweit verfügbar ist. Um dieses kaum mehr nachweisbare Risiko weiter zu minimieren infundiert Dr. Marquardt maximal 200 mg Eisen pro Infusion in 30 Min mit nachfolgender Überwachung von 30 Minuten. So ist ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet.
Neuere, sogenannte 3. Generationspräparate wie Eisencarboxymaltose, die derzeit von der Pharmaindustrie mit großem Aufwand beworben werden, können in größeren Mengen bis 500 mg Eisen je Infusion verabreicht werden. Die Nebenwirkungsrate stellt sich inzwischen als vergleichbar mit den bewährten Eisen-Sucrose-Präparaten da. Bestimmte Nebenwirkungen wie die Hypophosphatämie (Absinken der Phosphatspiegel im Blut nach der Infusion) treten allerdings ausschließlich bei den neueren Präparaten auf. Große wissenschaftliche Studien, die eine bessere Sicherheit beweisen, stehen aus. Derzeit kann man davon ausgehen, dass die Sicherheit der Präparate vergleichbar ist, weshalb Dr. Marquardt mit Ihnen im Einzelfall entscheidt, welches Präparat zu bevorzugen ist.
Eisensucrose (Fermed, Venofer) ist wohl das etablierteste Eisenpräparat auf dem deutschensprachigen Markt, Ferrocarboxymaltrose (Ferinject) hingegen das neuste Präparat. Beide Präparate haben Vor- und Nachteile, die Sie in der folgenden Tabelle vergleichen können:
Ja, Eisensucrose. Aber nie zu Hause auf dem Sofa, sondern nur in meiner Praxis. – safety first!"
(Dr. Marquardt)
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Direkte Sicherheitsvergleiche zwischen den relevanten Präparaten Eisensucrose und Ferrocarboxymaltose sind selten, aber natürlich von besonderem Interesse, um sich ein Bild über die Sicherheit im Vergleich zu machen. Offenbar ist das Interesse des Herstellers an einem Vergleich des neuen Präparates mit dem etablierten alten Präparat überschaubar. Es existieren nach meinem Wissenstand zwei Studien, die beide Präparate direkt miteinander verglichen:
VERGLEICHSSTUDIE MIT 500 TEILNEHMERN VON 2011: (2)
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*Lungenembolie
VERGLEICHSSTUDIE MIT 100 TEILNEHMERN VON 2020: (3)
FerMed/Venofer (Eisensucrose) |
Ferinject (Ferrocarboxymaltose) |
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Milde lokale Reaktionen | 4 | 3 | ||||||||
Milde systematische Reaktionen |
0 |
0 | ||||||||
Ernste systemische Reaktionen | 1 | 0 | ||||||||
Natürlich darf man die statistische Relevanz von Nebenwirkungen bei nur auf 500 bzw. 100 untersuchten Personen nicht überbewerten. Die Daten unterstreichen aber, dass die Sicherheit bzgl. relevanter Nebenwirkungen beider Präparate wohl am ehesten vergleichbar ist, während Nebenwirkungen offenbar bei Eisensucrose insgesamt seltener auftreten.
Moderne Eisenpräparate der 2. und 3. Generation führen also in weniger als 0,02 % der Fälle zu allergischen Reaktionen. Diese Präparate sind somit sehr sicher. Eisenpräparate der 1. Generation hingegen, vor allem sogenannte Eisen (III)-Dextrane, führten 3 bis 4 Mal häufiger zu solchen Reaktionen. Diese Präparate sind nach wie vor im Handel, sollten aber heute nicht mehr eingesetzt werden. Diese Zwischenfälle mit den alten Präparaten erklären die gelegentlich noch anzutreffenden Vorbehalte gegenüber intravenöser Eisengabe. Alle wichtigen und objektiven Informationen zu den einzelnen Präparaten finden Sie in der folgenden Übersicht zur Arzneimittelsicherheit. Bei Fragen können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren.
Quellen:
(1) Wang, JAMA. 2015;31(19):2062-2068. doi:10.1001/jama.2015.15572
(2) EVSTATIEV, FERGIcor, a Randomized Controlled Trial on Ferric Carboxymaltose for Iron Deficiency Anemia in Inflammatory Bowel Disease, GASTROENTEROLOGY 2011;141:846-853
(3) International Journal of Reproduction, Contraception, Obstetrics and Gynecology, Patel AR et al. Int J Reprod Contracept Obstet Gynecol. 2020 Jun;9(6): 2437-2441