EISENRESORPTION
Es ist nicht selten, dass junge Frauen mit einem Eisenspeicherwert (Ferritin-Wert) von 30 µg/l nach dreimonatiger Eisentabletteneinnahme keinen Anstieg des Ferritins erreichen. Diese Situation entsteht bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit, die zu einer Entzündungsreaktion im Dünndarm führt), chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie M. Crohn oder rheumatischen Erkrankungen und manchmal auch einfach nur ernährungs- oder veranlagungsbedingt.
Üblicherweise reicht der qualifizierte Eisenstatus beim Internisten mit Ferritin und CRP, Transferrinsättigung und Blutbild, die ggf. um weitere Spezialparameter ergänzt wird aus, um einen Eisenmangel zu bestätigen und zu verstehen. Bei unklaren Aufnahmeschwierigkeiten kann auch der Eisenresorptionstest hilfreich sein.
Eisen wird im Zwölffingerdarm und im oberen Dünndarm als zweiwertiges Eisen normalerweise zu 1–10 % aufgenommen und ins Blut an Transferrin abgegeben. Die Eisenaufnahme hängt von der angebotenen Eisenmenge, der Bindung des Eisens im Speisebrei, der intakten Dünndarmschleimhaut und dem Füllungszustand der Eisenspeicher ab.
Die Durchführung des Tests erfolgt morgens um 8.00 Uhr in nüchternem Zustand.
Frauen: 40-150 µg/dl
Männer: 60-160 µg/dl
1.Blutentnahme(Fe im Serum, 0 Std.) |
2. Blutentnahme(Fe im Serum, 2 Std.) |
3. Blutentnahme(Fe im Serum, 4 Std.) |
|
Normalbefund |
Männer: 60–160 µg/dl Frauen: 40–150 µg/dl |
Anstieg um ca. 40% | Anstieg um ca. 40% |
Eisenmangel, normale Resorptionsverhältnissen | erniedrigt | > 220 µg/dl, oder Anstieg um > 100% | > 220 µg/dl, oder Anstieg um > 100% |
Eisenresorptionsstörung |
erniedrigt |
geringer Anstieg | geringer Anstieg |
Infekt- und Tumoranämie |
erniedrigt |
kein Anstieg | kein Anstieg |
Eisenüberladung |
erhöht |
geringer Anstieg |
geringer Anstieg |
1 µmol/l = 5,58 µg/dl